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Südlich von Elend, im Tal der Warmen Bode, liegt der Erholungsort Tanne. Tanne verdankt seine Gründung einer Eisenhütte, welche an dieser Stelle von 1355 bis 1965 angesiedelt war. Der Name „Tanne“ geht auf eine geografische Besonderheit zurück. War der Harz im Mittelalter noch überwiegend von Laubmischwald bedeckt, so gab es im Gebiet des Ortes schon früh ein markantes Vorkommen von Nadelbäumen. Das althochdeutsche Wort „der Tann“, als Bezeichnung für einen Nadelwald steht hier als Pate für den Ortsnamen. Der Ort zählte ursprünglich zum Besitz der Grafen von Blankenburg-Regenstein und fiel 1599 an die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg. Die Zugehörigkeit zum Niedersächsischen Raum endete erst mit der Grenzziehung nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Eisenhütte war für sechs Jahrhunderte die Haupternährungsquelle der Bevölkerung. Außerdem gab es in Tanne schon immer eine bedeutende Zucht des Harzer Roten Höhenviehs, einer heute sehr seltenen Rinderrasse. Mit dem Bau der Eisenbahnschienen in den Harz am Ende des 19. Jahrhunderts bot sich für den Ort die Möglichkeit, sich zu einem anerkannten Kurort zu entwickeln. Heute stellt der Tourismus, neben der Landwirtschaft im Nebenerwerb, die wichtigste Einnahmequelle des Ortes dar. Aus der Ortsgeschichte haben sich zahlreiche Zeitzeugen erhalten. Allen voran ist dabei die barocke Dorfkirche von 1698 zu erwähnen. Der schlichte Saalbau aus Fachwerk ist das älteste Kirchengebäude in der Stadt Oberharz am Brocken. Auch geologisch hat Tanne seine Bedeutung. Die Tanner Grauwacke-Zone, eine geologische Einheit des Mittelharzes, ist nach dem kleinen Harzort benannt. Die Grauwacke, ein Gestein aus dem oberen Oberdevon und dem Unterkarbon, eignet sich gut als Wasserbaustein und wird im Straßen- und Gleisbau verwendet.