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Bereits seit 2004 ist Blankenburg Fördermitglied im Regionalverband Harz. Die Stadt war einstmals Residenz eines Reichsfürstentums und Kreisstadt im Land Braunschweig. Der Landkreis Blankenburg vereinte die Ämter Blankenburg, Hasselfelde und Walkenried. Die Teilung des Kreises Blankenburg war eine Entscheidung der Siegermächte nach dem Zweiten Weltkrieg. Die frühere Kreisstadt Blankenburg wurde der sowjetischen Besatzungszone zugeordnet und in den Kreis Wernigerode eingegliedert, Allrode und Timmenrode kamen zum Landkreis Quedlinburg. Der Landkreis Blankenburg existierte jedoch im Land Niedersachsen noch bis er am 1. Juli 1972 auf die Landkreise Goslar und Osterode am Harz aufgeteilt wurde. Bis dahin war Braunlage Kreisstadt des (Rest-) Kreises Blankenburg.
Die Stadt Blankenburg gehört heute zum Harzkreis, der seinen Sitz im früher preußischen Halberstadt hat. Auch wenn die historischen Grenzen so in Vergessenheit zu geraten scheinen, die Geschichte des Herzogtums Braunschweig ist in der Stadt am Harzrand noch gegenwärtig. Es war die Tochter des Sachsenherzogs LOTHAR (1135-1137 Kaiser LOTHAR III.), die durch Vermählung mit HEINRICH DEM STOLZEN, Sohn des Bayernherzogs HEINRICH DEM SCHWARZEN, den ursprünglich süddeutschen Welfen den Weg nach Norddeutschland bereitete. HEINRICH DER STOLZE wird nach LOTHARS Tod Herzog der Sachsen. König wird KONRAD III. aus dem Geschlecht der Staufer. Der Konflikt zwischen Welfen und Staufern verschärft sich. In Blankenburg herrschten die Grafen von Blankenburg, die späteren Grafen vom Regenstein. Nach dem Aussterben ihres Geschlechts geht ihr Lehen 1599 an die Welfen. Im 17. Jh. erhoben die Herzöge zu Braunschweig-Lüneburg die Stadt Blankenburg zu einer Nebenresidenz. 1707 wurde LUDWIG RUDOLF, der zweite Sohn Herzog ANTON ULRICHS VON WOLFENBÜTTEL, mit dem Landbesitz der Grafschaft Blankenburg abgefunden, die Grafschaft gleichzeitig zum Reichsfürstentum erhoben und solange selbstständig regiert, bis LUDWIG RUDOLF Herzog wurde. 1731 war Braunschweig so wieder vereint, die Blütezeit Blankenburgs fand ihr Ende. Zeugnisse aus der Blütezeit sind das Kleine Schloss und der Lustgarten oder die 1712 von Herzog ANTON ULRICH gestiftete barocke Altarwand in der St. Bartholomäuskirche.
Heute zählt Blankenburg mit seinen Ortsteilen Börnecke, Gehren, Helsungen, Michaelstein, Oesig und Regenstein 15.553 Einwohner. Blankenburg ist außerdem Trägergemeinde und damit Sitz der gleichnamigen Verwaltungsgemeinschaft mit den Mitgliedsgemeinden Blankenburg, Cattenstedt, Heimburg, Hüttenrode, Timmenrode und Wienrode. Blankenburg ist verkehrsgünstig gelegen an der B 6n und verfügt über eine Bahnverbindung zum Eisenbahnknotenpunkt in der Kreisstadt Halberstadt (Fahrplanauskünfte unter www.hex-online.de). Es gibt vielerlei Gründe, die "Blütenstadt am Harz" zu besuchen. Da wären natürlich zuerst die Barockgärten zu nennen, die im Rahmen des Landesprojektes "Gartenträume" restauriert wurden. Sie sind als Terrassengarten angelegt, dessen Mittelachse auf die 1725 errichtete Sommerresidenz führt. Dort wacht der Braunschweiger Löwe. Gemeinsam laden die Barockgärten mit dem angrenzend modern gestalteten Fasanengarten und dem ebenfalls rekonstruierten Berggarten zu ausgedehnten Spaziergängen ein. Natürlich lohnt auch ein Spaziergang durch die Stadt mit St. Bartholomäuskirche, Renaissancerathaus und dem einmaligen Herbergsmuseum. Einen wunderbaren Ausblick auf das gesamte nördliche Harzvorland bietet der Aussichtsturm des Berggasthofs "Ziegenkopf".
Musikinstrumentenausstellung, Konzerte der Spitzeklasse, gepflegte Klostergärten mit alten Nutzpflanzen, geologischer Rundweg, vorzügliche Fischgerichte: all dies sind Stichworte zum Kloster Michaelstein. Wandern um Blankenburg ist nicht nur eine sportliche Herausforderung, sondern auch aus kulturhistorischer Sicht sehr zu empfehlen: die Altenburg bei Heimburg mit einem romantischen Lindenrondell, die Regensteinmühle, die Festung Regenstein in einer preußischen Exklave, die Sandsteinhöhlen im Heers, die Ausflugsgaststätte "Helsunger Krug" mit lauschigem Biergarten, der "Großvater" - westlichster Ausläufer der Teufelsmauer oder die Reste Luisenburg sind alles Stempelstellen der "Harzer Wandernadel", die in Blankenburg gleichsam zu Hause ist (www.harzerwandernadel.de). Für mehrtägige Aufenthalte in der Umgebung von Blankenburg besonders zu empfehlen sind die Hotels/Pensionen "Zum Klosterfischer" (www.klosterfischer.de), "Helsunger Krug" (www.helsunger-krug.de) oder "Ziegenkopf" (www.ziegenkopf.de).
von Dr. Klaus George